Welches Probleme Blockchain zu lösen versucht

Published by Martin Schuster on

Bezahlen mit Bargeld ist einfach. Sie gehen zu einem Händler, geben die Banknote ab und erhalten Ihre Ware (z. B. frisches Gemüse vom Markt) und Ihr Wechselgeld. Transaktion abgeschlossen!

Das Bezahlen im Internet ist jedoch etwas komplizierter, da wir unsere Banknote nicht einfach “digitalisieren” können. Der Grund dafür ist, dass wir Hunderte oder Tausende von Kopien machen könnten und sie an den Online-Shop schicken. Das würde das Geld unbrauchbar machen. Das Problem hat einen Namen: Doppelausgaben (da man eine Banknote beliebig oft ausgeben könnte).

Deshalb brauchen wir einen Mittelsmann (oder Vermittler), der den Überblick über unser digitales Geld behält. Solche Zahlungsdienstleister tun dies, indem sie eine Datenbank betreiben, in der alle unsere ein- und ausgehenden Zahlungen erfasst und ein Saldo berechnet wird. Wenn wir eine Zahlung tätigen, prüft der Mittelsmann, ob genügend Geld auf unserem Konto vorhanden ist. Das ist zwar sehr bequem, hat aber auch ein paar Schattenseiten.

  1. Die Gebühren: Vermittler erheben Gebühren für ihre Dienstleistung. In manchen Fällen können diese Gebühren recht hoch sein. Und in manchen Fällen müssen Sie auch dann Gebühren zahlen, wenn Sie Ihr Geld nur auf eines ihrer Konten einzahlen, ohne es zu verschieben.
  2. Der Datenschutz: Finanzdienstleister haben einen ziemlich guten Einblick in Konsumgewohnheiten, Einkommen und Lebensstil ihrer Kunden. Einiges von dem, was Ihr Zahlungsdienstleister über Sie weiß, würden Sie wahrscheinlich nicht einmal Ihren besten Freunden erzählen.
  3. Zensur: Da der Zahlungsdienstleister für die Abwicklung unserer Transaktion notwendig ist, kann er auch beschließen, sie gar nicht zu bearbeiten. Mit einer solchen Zensur können Einzelpersonen, Organisationen oder ganze Länder von einem Finanzsystem ausgeschlossen werden.
  4. Vertrauen: Wir müssen unserem Finanzdienstleister auch vertrauen, dass er gut auf unser eingezahltes Geld aufpasst. In der Vergangenheit kam es regelmäßig vor, dass Kunden ihre Konten leer vorfanden, nachdem ein Dienstleister in Konkurs gegangen war oder sich als Betrüger erwiesen hatte.
  5. Geldpolitik: Bislang verlassen sich die meisten Gelddienstleistungen darauf, dass die Zentralbanken neue Banknoten ausgeben und die Inflation bestimmen. Dies kann zwar sehr nützlich sein, aber auch missbraucht werden. Und es gibt viele Fälle, in denen die sogenannte Hyperinflation die Ersparnisse vieler Menschen vernichtet hatte.

Eine Lösung zur Überwindung dieser fünf Probleme könnte dezentrales, digitales Geld sein. Das Hauptproblem dabei ist, Doppelausgaben zu vermeiden. Das bedeutet, dass wir einen Konsens darüber finden müssen, welche Zahlungen getätigt wurden, welche Zahlungen akzeptiert und welche abgelehnt werden.

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